Interview Ernest Abouchar

Interview Ernest Abouchar

Einkaufszentrum Rümland.

Welches sind die Eckpunkte von Riedmatt und welche seine Erfolgsfaktoren?

Riedmatt ist ausserhalb jeglicher Passantenlage. Das Grundkonzept für die Liegenschaft sieht deshalb drei Bereiche vor:

  1. das Center
  2. den Bürobereich
  3. der Gewerbebereich

Flächenmässig hat das Center den grössten Anteil in unserer Liegenschaft. Der Büro und Gewerbebereich wird in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden.

Neben diesen drei unterschiedlichen Standbeinen ist sicherlich einer unserer Erfolgsfaktoren, dass wir im Centerbereich auf Zielkundschaft setzen. Die meisten Mieter haben grosse Flächen und deren KundInnen kommen explizit wegen ihres Angebotes. Ausserdem – und dies ist sicherlich hervorzuheben – setzen wir bewusst auf eine Mischung von Detailhandels- und Leisureangebot. FlipLab zum Beispiel setzt ganz neue Massstäbe im Trampolinbereich für die Schweiz. Nächstes Jahr eröffnen wir zusätzlich auf über 3'000 m2 ein für Europa erstmaliges Leisureangebot. Dies kombiniert mit dem Fitnesscenter und den starken Retailpartnern ist aus unserer Sicht Garant für den zukünftigen Erfolg des Riedmatt.

Wie entwickeln Sie Projekte und welche Partner sind hier besonders wichtig für Sie?

Die UCW AG, als Eigentümerin des Riedmatt, ist ein schlankes Unternehmen. Viel Wissen muss über Partner sichergestellt werden. Deshalb ist die Auswahl der richtigen Partner für uns von zentraler Bedeutung. Professionalität, Engagement und Verlässlichkeit sind deshalb entscheidende Elemente.
UCW konzentriert sich auf die Entwicklung der strategischen Vorgaben und auf die Zusammenarbeit und Kontrolle der ausgewählten Partner.

Welche Eigenschaften sind Ihnen als Kunde im Einkaufszentrum besonders wichtig?

Ich muss gestehen, dass ich ein schlechter Shopper bin. Ich kaufe nicht gerne ein!

Und wenn ich einkaufe, dann möchte ich gezielt, schnell und simpel zu dem kommen, was ich will. Aus diesem Grunde bin ich selten als Kunde in einem Shoppingcenter. Allerdings besuche ich oft und regelmässig Shoppincenter auf der ganzen Welt. Dies um die neuen Trends aufzunehmen und in unseren Strategien einfliessen zu lassen.

Gibt es – auch international – Shopping Malls oder Einkaufszentren, welche Sie besonders inspirieren?

Ja. Ich bin in den letzten Jahren öfters in den USA gewesen. Las Vegas hat mich sehr inspiriert. Die gigantischen Malls in den Golfstaaten haben mich nicht beeindruckt. Hier ist der Einkauf noch viel zentraler als in Europa, den Staaten und explizit in Japan.

Japan hat mich hingegen sehr beeindruckt. Teils wegen der Überalterung, mussten sie / haben sie früher begonnen die Einkaufszentren neu auszurichten, als wir in Europa. Die Centren haben scheinbar deshalb nicht (mehr) das gleiche Problem wie die europäischen Einkaufsmalls, die alle unter einem Umsatzrückgang leiden. Ich kann mich gut an meinen ersten Besuch in einer japanischen Mall erinnern. Ich stand konsterniert vor Angeboten die mir nie im Traum eingefallen wären und scheinbar sehr gut angenommen wurden. Um nur ein Beispiel zu nennen, eine Art PetShop hatte ein Café integriert. Auf den Stühlen die mit kleinen Tischen alle rund um ein Laufband standen (ähnlich wie bei den Sushi-Restaurants), sassen ältere Damen die ihren Tee tranken und miteinander plauderten. Unterdessen, liefen ihre Hunde, angeleint, direkt vor ihnen, hintereinander auf dem Laufband…

Welche Trends sehen Sie für Einkaufszentren – auch im Hinblick auf die Digitalisierung und den Webshops?

Die klassischen Centren haben in unseren Breitengraden ausgedient. Der grosse Vorteil der Centren wird aber bestehen bleiben: viele, unterschiedliche Angebote unter einem Dach.

Ändern muss sich aber das Angebot. Wie so vieles andere in unserer Zeit, wird sich das Angebot immer wieder sehr schnell anpassen müssen. Einkaufen, Vergnügen, Gesundheit / Fitness und Körperbewusstsein sind sicherlich die Trends die zukünftig die Ausrichtung der Centren bestimmen werden.

Name: Ernest Abouchar
Funktion: Geschäftsführer UCW AG